15.01.2019

Venn-Libelle ist die Libelle des Jahres 2019

Die Experten vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND e.V.) sowie von der Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (GdO) waren sich einig: Die Wahl der Schwarzen Heidelibelle zur Libelle des Jahres 2019 in Deutschland soll diese Kleine unter den Großlibellen ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Aktuellste Werte attestieren ihr in den vergangenen 40 Jahren einen Rückgang von fast 40 Prozent. Im Vergleich zu anderen Libellenarten ein dramatisch hoher Wert.

Die im Hohen Venn heimische Art – von Juli an bis weit in den Oktober hinein ist sie hier die dominante Großlibelle – steht gewissermaßen als Symbol für die bedrohten Moorgewässer. Die früher häufige und vielen Menschen bekannte Schwarze Heidelibelle braucht nährstoffarme, fischfreie und saure Gewässer. Man vermutet, dass für den eklatanten Rückgang eine Kombination aus verschiedenen Ursachen verantwortlich ist: die Stickstoffanreicherung der Gewässer aus Abgasen und Düngemitteln, der Verlust von Lebensraum sowie der Einfluss des Klimawandels.

In vielen Bundesländern auf der deutschen Seite ist die Art inzwischen auf die Rote Liste gerutscht und gilt dort oft als gefährdet. Geschützte Biotope, vor allem in Mooren, müssen unbedingt erhalten und neue Kleingewässer angelegt werden.

Die Schwarze Heidelibelle liebt gut besonnte oder höchstens leicht beschattete Gewässer. Mit ihrer dunklen Färbung und dementsprechender Fähigkeit zur Thermoregulation ist sie besser an kühlere Gegenden, auch an das Hohe Venn, angepasst als viele andere Libellen. Bei niedrigen Temperaturen hält sie sich gern auf hellen Unterlagen auf, um sich aufzuwärmen. Deshalb sieht man sie im Hohen Venn, insbesondere im Brackvenn, häufig auf den von der Sonne gebleichten Stegen sitzen.

Die Fotos zeigen ein ausgefärbtes Männchen und ein Paarungsrad der Schwarzen Heidelibelle, das sich auf den Planken im Brackvenn niedergelassen hat.